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...... die Natur in ihrer Purheit geniesen ......

Hegeschau 2016

"Lasst euer Wildbret untersuchen!"

Obermässing (HK) Hervorragend besucht war die Jahresversammlung der Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein im Bayerischen Jagdverband (BJV). Neben dem Bericht des Vorsitzenden Franz-Josef Weber und den Berichten der Obleute standen Ehrungen langjähriger Mitglieder und besondere Ehrungen im Mittelpunkt.

30 Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl treibt der GAU die Jäger im weit entfernten Deutschland noch immer um. Um die radioaktive Belastung messen zu können, habe man ein Cäsium-Messgerät angeschafft, informierte der Vorsitzende Franz-Josef Weber aus Unterrödel in der Jahresversammlung der Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein im BJV. "In der Kreisgruppe haben wir keine so hohe Belastung", sagte Weber bei der Zusammenkunft in Obermässing, "der Eichstätter Raum ist sehr belastet." Dennoch riet er auch den hiesigen Jägern: "Lasst euer Wildbret untersuchen!"

Musikalisch umrahmten die 31 Mitglieder der Jagdhornbläser der Kreisgruppe sowie eine neu formierte Gruppe zwölf junger Nachwuchsbläser die Jahresversammlung. Letztere werden von Josef Herrler betreut. In einer Hegeschau konnten die Besucher die mit einer Auszeichnung bedachten Jagdtrophäen bewundern. Forstdirektor Christian Kölling, der neue Chef des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Roth, stellte in seinem Referat die Frage: "Verändern sich die Waldlebensräume der Wildtiere durch den Klimawandel" Bei einem weiteren Vortrag stand das
Thema Digitalisierung im Zentrum. Zudem berichtete der Jagdberater Ernst Heinlein über "heiße Eisen", beispielsweise den Waffenbesitz und mögliche Gefahren, die sich daraus ergeben können.
Jäger und Sportschützen seien keine Terroristen, stellte der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer in seinem Grußwort klar. Noch mehr: "Die wahren Naturschützer findet man unter den Jägern", sagte der Kammersteiner, der seit vergangenem Jahr selbst Jäger ist. Jeder Jäger habe "ein grünes Abitur - und das ist nicht einfach zu erlangen", ergänzte die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler.

Man brauche dafür Zeit, Geld und ein hohes Engagement. Zu hegen und zu pflegen sei wichtig. "Geben Sie Ihre Leidenschaft an die kommenden Generationen weiter!", appellierte sie an die Anwesenden. "Das Wichtigste ist es, dass das Zusammenspiel aller an der Jagd Beteiligten gut funktioniert", erklärte Gredings Dritter Bürgermeister Hermann Kratzer.

In seinem Bericht sprach Vorsitzender Weber die erfolgreichen Jagdprüfungen an. 2015 hätten 16 von 17 Auszubildenden die Jägerprüfung bestanden. Schatzmeister Ernst Heinlein ergänzte, dass der Kreisgruppe zurzeit 203 Erstmitglieder, 31 Bläser und 18 Zweitmitglieder angehören, sodass sich der Verband aus insgesamt 252 Mitgliedern zusammensetzt. Neuer Schießobmann sei ab sofort Josef Federer aus Allersberg.

Die Hundeführer seien oft und viel unterwegs gewesen, so Weber. Durch 110 erfolgreiche Nachsuchen mit speziell ausgebildeten Hunden seien zusätzlich 1722 Kilogramm Wildbret geborgen worden, die ansonsten wohl verloren gegangen wären.

Abschließend gaben die Obleute ihre Berichte. Hundeobmann Hans Meier berichtete von verschiedenen Seminaren und Veranstaltungen, an denen er teilgenommen hatte. "Wir erreichen unsere Qualifikation durch eine regelmäßige Fortbildung", zeigte er sich überzeugt. Philipp Schertel, der Obmann der "jungen Jäger", berichtete, dass man in Wunsiedel an einem Treffen teilgenommen habe. Weitere Aktivitäten seien Schulungen, Schießübungen, eine kleine Entenjagd und eine Murmeltierjagd in Österreich, eine Fuchsjagd und ein "Schießkino" gewesen.

Bezirksvorsitzender Jürgen Weißmann erinnerte in seiner Rede daran, dass in den letzten 20 Jahren eine ständige Erhöhung der Abschusszahlen zu verzeichnen sei. "Die Motivation bei den Jägern ist noch hoch genug, dass man weiter auf die Jagd geht", bilanzierte er. "Wir werden allerdings auch mit noch höheren Abschusszahlen die derzeit schwierige Situation nicht in den Griff bekommen."